Einen vertrauensvollen rechtlichen Rahmen für Gesundheitsdaten schaffen

Start: 16.12.2020, 16:15 Uhr Ende: 16.12.2020, 16:40 Uhr
Datenschutz, Patientenemanzipation und Folgenabschätzung eines digitalisierten Gesundheitssystems
Dr. Thilo Weichert – Netzwerk Datenschutzexpertise
Prof. Dr. Daniel Strech – Berlin Institute of Health (BIH)

Der Rechtsrahmen für die Verarbeitung von Gesundheitsdaten Deutschland ist vielfältig, unübersichtlich und in mancher Hinsicht widersprüchlich. Dieser unübersichtliche Zustand führt dazu, dass die Anforderungen von Datenschutz und Patientengeheimnis oft nicht gekannt und missachtet würden. Eine Rechtsharmonisierung sei dringend nötig, forderte Dr. Thilo Weichert vom Netzwerk Datenschutzexpertise. Die Coronakrise habe die Notwendigkeit einer Europäisierung des Gesundheitsrechts deutlich gemacht.

Der Einbezug der Bürgerinnen und Bürger ist essentiell, um das notwendige Vertrauen in einen grenzüberschreitenden Datenaustausch zur Sekundärnutzung von Gesundheitsdaten zu Forschungszwecken zu schaffen. Die Einwilligung der Patientinnen und Patienten sei Grundvoraussetzung, um medizinische Daten für die Forschung nutzen zu können. Mit der breiten Einwilligung auf Basis der EUDSGVO der Medizininformatik-Initiative spiele Deutschland beim Thema Consent jetzt ganz vorn mit, so Prof. Dr. Dr. Daniel Strech vom Berlin Institute of Health. Der Consent sei eine wichtige Säule der Patientenautonomie.