Positionierung und Ausgestaltung eines Europäischen Gesundheitsdatenraumes

Start: 16.12.2020, 10:55 Uhr Ende: 16.10.2020, 11:35 Uhr
Auf dem Weg zum Europäischen Gesundheitsdatenraum
Dr. med. Markus Leyck Dieken – gematik,
Geschäftsführer
Prof. Dr. Barbara Prainsack – Universität Wien,
Professur für Vergleichende Politikfeldanalyse, Institutsleiterin (geschäftsführend), Ordentliches Mitglied der Ethikkommission

„Unsere Vision ist es, die Forschung – also die Gesundheit von morgen – zu stärken, indem wir die elektronische Patientenakte in Deutschland einführen und Schritt für Schritt forschungskompatibel weiterentwickeln“, erläuterte Dr. med. Markus Leyck Dieken, Geschäftsführer der gematik. Durch die Corona-Pandemie haben die Bürgerinnen und Bürger mehr Vertrauen in die Digitalisierung von Gesundheitsdaten gewonnen, was der Umsetzung eines Europäischen Gesundheitsdatenraums einen großen Schub geben wird. Vorher sind jedoch noch Hindernisse in der Dateninteroperabilität zu überwinden sowie ein klares Verständnis zum Umgang mit Gesundheitsdaten, beispielsweise hinsichtlich Datenschutz, Datenethik und Datensicherheit, zu entwickeln.

Der Einbezug der Bürgerinnen und Bürger ist essentiell, um das notwendige Vertrauen in einen grenzüberschreitenden Datenaustausch zur Sekundärnutzung von Gesundheitsdaten zu Forschungszwecken zu schaffen. Durch die Pandemie erkennen die Menschen zunehmend die Wichtigkeit der Datennutzung für Zwecke, die das Gemeinwohl unterstützen. Prof. Dr. Barbara Prainsack von der Universität Wien betonte, dass Vor- und Nachteile der Datennutzung durch offene und ehrliche Kommunikation jederzeit benannt werden müssten, um das Vertrauen der Bevölkerung nicht zu verlieren. Durch die Pandemie haben wir gelernt, dass wir uns nicht nur um technische Interoperabilität bemühen müssen, sondern auch um soziale Interoperabilität.